Projektgrundlage: LEK Thurgau
Das Projekt Landschaftsentwicklung (LEK) Thurgau wurde regionenweise in einem breiten Mitwirkungsverfahren zwischen 1997 und 2001 erarbeitet. 2002 wurden wesentliche Teile des Konzepts in den Kantonalen Richtplan übernommen und damit behördenverbindlich verankert. Das LEK ist in zwei Themenbereiche gegliedert:
- Konzept Landschaft
- Konzept Lebensräume
Als Grundlage für die Landschaftsqualitäts-Projekte ist insbesondere das «Konzept Landschaft» von Bedeutung. Es will «die natur- und kulturgeschichtlich einzigartigen und besonders schönen Landschaften unseres Kantons erhalten und fördern» (ARE).
Das «Konzept Lebensräume» des LEK bildet die Basis für das Projekt Vernetzung im Kulturland, welches 2004 als landwirtschaftliches Vernetzungsprojekt nach Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV/DZV) ins Leben gerufen wurde.
Landschaftsqualität (LQ)
Im Hinblick auf das in der Agrarpolitik 2014–17 neu vorgesehene Instrument der Landschaftsqualitätsbeiträge machten sich der Verband Thurgauer Landwirtschaft VTL und das Landwirtschaftsamt bereits 2012 Überlegungen zur frühzeitigen Erarbeitung eines oder mehrerer LQ-Projekte im Kanton Thurgau. Vorabklärungen mit den Gemeinden und zahlreichen weiteren Exponenten führten Anfang 2013 zum Entscheid, im Mittelthurgau ein erstes Projekt zu realisieren. Im gesamten Kanton werden vier Projekte umgesetzt:
Definition des Begriffs «Landschaft»
BAFULandschaft umfasst den gesamten Raum - wie wir ihn wahrnehmen und erleben. Landschaften bilden räumlich die gelebte und erlebte Umwelt des Menschen, welche ihm als Individuum sowie der Gesellschaft die Erfüllung physischer und psychischer Bedürfnisse ermöglicht. Landschaften haben dabei als Ressource vielfältige Funktionen. Sie sind Wohn-, Arbeits-, Erholungs- und Identifikationsraum für den Menschen, Siedlungs- und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen sowie räumlicher Ausdruck des kulturellen Erbes. Zudem leisten sie einen Beitrag zur Wertschöpfung. Landschaften sind dynamische Wirkungsgefüge und entwickeln sich aufgrund natürlicher Faktoren und durch die menschlichen Nutzung und Gestaltung stetig weiter.
(Quelle: BAFU)
Probleme der Schweizer Landschaft
- Zersiedelung der Kulturlandschaft
- Verlust von Landwirtschaftsland (ca. 1m2 pro Sekunde)
- Massiv zunehmende Zerschneidung der Landschaft
- Habitatverlust für Tiere und Pflanzen
- Versiegelung der Böden
- Verschwinden von kulturlandschaftlichen Werten durch Monotonisierung der Landwirtschaftsflächen
- Verschwinden der Nachtdunkelheit
- Zunehmender Nutzungsdruck durch Freizeitverkehr, Sport, Tourismus
Weiterführende Links zum Thema
Ein beispielhafter Vergleich zeigt, dass der Bund im Jahr 2005 mehr Mittel für das Aufgabengebiet «Raumfahrt» (92,6 Mio. CHF) bereitstellte als für den Natur- und Landschaftsschutz (79,0 Mio. CHF). BAFU, Zwischenbericht LABES, 2010