Projektgebiet
Das Projektgebiet Oberthurgau mit einer Fläche von rund 178km2 umfasst den östlichen Teil des Kantons Thurgau. Im Nordosten wird es durch den Bodensee begrenzt, im Süden durch die Kantonsgrenze zu St. Gallen und im Westen durch die Gemeindegrenzen von Münsterlingen, Langrickenbach, Erlen, Hohentannen und Bischofszell. Tiefster Punkt des Projektgebiets ist das Bodenseeufer auf rund 400 m.ü.M. Der höchste Punkt liegt im Süden bei Wilen-Gottshaus auf rund 620 m.ü.M.
Bodensee
Der Bodensee prägt die Landschaft des Oberthurgaus. Einerseits bietet er reizvolle, teilweise naturbelassene Uferlandschaften, andererseits ist er von jedem grösseren Aussichtspunkt gut einsehbar und trägt zum attraktiven Panorama massgeblich bei.
Kulturlandschaft
Die landwirtschaftliche Nutzung ist sehr vielfältig und produktiv. Das Gebiet ist landschaftlich geprägt von grossen, oft mehrere Hektaren umfassenden Äckern, Wiesen sowie Obstgärten und -anlagen. Hochstamm-Obstgärten und Niederstamm-Obstanlagen wechseln sich ab. Im Norden am Bodensee überwiegen eher die Niederstamm-Obstanlagen, im Süden eher die Hochstamm-Obstgärten.
Naturflächen
Vom Menschen wenig beeinflusste Naturflächen sind nur wenige vorhanden. Die grössten sind das Hudelmoos und das Möösli. Sie liegen als Naturoasen von 25 ha inmitten der landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft. Das Hudelmoos ist das einzige Hochmoor des Kantons Thurgau und wurde zusammen mit der Hochebene um Zihlschlacht in das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen.
Naturwiesen
Weitaus am meisten Fläche nehmen die Naturwiesen ein, mehr als alle Ackerkulturen zusammen. Mit ihren blühenden Blumen, vor allem Löwenzahn, Wiesenschaumkraut und Hahnenfuss tragen sie zu einem farbigen, intakten Landschaftsbild bei. Die Naturwiesen treten häufig kombiniert mit Hochstamm-Obstgärten auf.
Gewässer
Neben dem Hudelmoos und den Waldflächen prägen die Hauptwiler Weiher, naturnahe Abschnitte am Seeufer sowie vereinzelt kleine Weiher und Kleinseen mit Schilfgürteln und Ufergehölz die Landschaft mit. Die Kulturlandschaft des Oberthurgaus ist ausserdem von zahlreichen Bachläufen durchzogen. Die Bachläufe sind von Bachufergehölzen begleitet. Die oftmals mit markanten Bäumen durchsetzten Bachufergehölze prägen die Landschaft massgeblich mit.
Gebiete mit Vorrang Landschaft
Im kantonalen Richtplan werden Gebiete mit Vorrang Landschaft definiert. Der Kanton will die Struktur und Eigenart dieser Gebiete erhalten und fördern und wendet dazu spezielle Beurteilungsmassstäbe im Bereich Landschaft an. Es bestehen hier beispielsweise erhöhte Anforderungen an bauliche Eingriffe. Landwirtschaftszonen mit besonderen Nutzungen (z.B. bodenunabhängige Produktion) werden nur in Ausnahmefällen zugelassen.
Genaue Informationen über die einzelnen Gebiete sind auf der Website des Kantons (ARE) zu finden.
Folgende Vorranggebiete liegen ganz oder teilweise im Projektperimeter:
Nr. | Bezeichnung | Info (ARE) |
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114 | Bodenseeufer Kreuzlingen-Romanshorn | |
115 | Bodenseeufer Romanshorn-Arbon-Horn | |
116 | Hauptwiler Rinne, Bischofsberg | |
117 | Sittertal | |
118 | Hudelmoos und Umgebung | |
119 | Drumlinlandschaft Götighofen-Buchackern-Zihlschlacht | |
120 | Thurtal Kantonsgrenze-Kradolf | |
123 | Sommeri | |
124 | Birwinken-Klarsreuti-Mattwil | |
125 | Glaziallandschaft Langrickenbach-Bottighofen | |
151 | Felsenholz | |
152 | Gebiete westlich Roggwil | |
153 | Kulturlandschaft zwischen Aach und Wiler Bach | |
154 | Aachebene südlich Engishofen |
Schutz- und Entwicklungsziele | 114 | 115 | 116 | 117 | 118 | 119 | 120 | 123 | 124 | 125 | 151 | 152 | 153 | 154 |
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Erhalten und fördern der Hochstamm-Obstgärten | • | • | • | • | • | • | ||||||||
Acker-Mosaik schaffen mittels schmaler Äcker, Brachen, Ackerschonstreifen etc. | • | • | • | • | • | • | • | • | • | |||||
Erhalten und fördern der Hochäcker | • | • | • | • | ||||||||||
Fördern und erhalten der Ackerterrassen | • | • | • | • | • | |||||||||
Betonen des Reliefs der Drumlins durch Einzelbäume, Baumreihen, Hecken | • | • | ||||||||||||
Erhalten und fördern der Ufergehölze | • | • | • | • | • | |||||||||
Fördern der landschaftlichen Vielfalt, insbesondere ergänzen Hecken, Gebüsch, Hochstamm-Obstgärten | • | • | • | • | • | |||||||||
Schliessen der Hochstamm-Obstgärten um die Siedlungen | • | • | ||||||||||||
Zusammenspiel Bach-Obstbau-Weiler nicht schmälern | • | |||||||||||||
Erhalten des Kleinreliefs | • | • | • | • | ||||||||||
«Entplastifizieren» der Aussichtslagen (Folientunnels etc.) | • | |||||||||||||
Dynamik von Ufern, Flüssen und Bächen erhalten bzw. fördern | • | • | • | • | • | • | ||||||||
Weiterentwicklung der Moorumgebung | • | |||||||||||||
Fördern der kleinräumigen Landnutzungsformen im Wald und auf offenem Feld | • | |||||||||||||
Überprüfen der Übernetzung von Obstplantagen | • | |||||||||||||
Sicherstellen der Aussichtslagen | • |